Das Naturkundemuseum im Nationalsozialismus
Die Tagebücher des Naturkundlichen Heimatmuseums zu Leipzig
Das Naturkundemuseum Leipzig ist in Besitz von 44 handschriftlich geführten Tagebüchern seiner Museumsdirektoren aus der Zeit von 1910 bis 1946. Sie sind spannende Zeugen aus den frühen Zeiten des Naturkundemuseums bis hinein in die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zwischen 1933 und 1945.
Provenienzforschung
Die Veröffentlichung der Tagebücher stellt einen proaktiven Schritt des Naturkundemuseum Leipzig zu einer digitalen Provenienzrecherche dar. Erwerbungen in Bezug auf die Geschehnisse der Zeit des Nationalsozialismus, wie zu Unrecht entzogene Kulturgüter und dessen Veräußerung, sollen aufgedeckt und transparent gemacht werden.
Primärquellen
Ein Volltextdokument aller Jahrgänge der Tagebücher der Museumsdirektoren wird zur Verfügung gestellt. Das umfasst Scans aller Tagebücher, die im Original in der altdeutschen Kurrentschrift verfasst wurden und eine passgenaue Transkription der Bücher, um die Korrektheit der Angaben anhand der Quellen nachprüfen zu können.
Originalscans
Die Tagebücher sind historische Zeitzeugnisse. Als Primärquellen sind diese zusätzlich im Original einsehbar.
- Originaltagebuch September 1932 - Juni 1933 (PDF 38,8 MB)
- Originaltagebuch Juli 1933 - Juli 1934 (PDF 38,9 MB)
- Originaltagebuch Juli 1934 - Mai 1935 (PDF 31,4 MB)
- Originaltagebuch Mai 1935 - März 1936 (PDF 46,3 MB)
- Originaltagebuch März 1936 - Januar 1937 (40,4 MB)
- Originaltagebuch Januar 1937 - September 1938 (PDF 66,2 MB)
- Originaltagebuch September 1938 - Mai 1940 (PDF 58,7 MB)
- Originaltagebuch Mai 1940 - Dezember 1941 (PDF 53,7 MB)
- Originaltagebuch Januar 1942 - September 1943 (PDF 45,4 MB)
- Originaltagebuch September 1943 - Juli 1946 (58,3 MB)
Folgeprojekt: Tags im Museum
Mit den Daten des Naturkundemuseums Leipzig wurde beim größten deutschen beziehungsweise trinationalen Kulturhackathon 2022 der Preis in der Kategorie „Most technical“ gewonnen.
Coding da Vinci ist ein Hackathon und Wettbewerb, der das kreative Potential unseres digitalen Kulturerbes aufzeigen will. Seit 2014 vernetzt Coding da Vinci Kultur- und Technikwelten miteinander und zeigt, welche überraschenden Möglichkeiten in offenen Kulturdaten stecken. In einer sechswöchigen Sprintphase entwickeln Teams aus Hacker/-innen gemeinsam mit Kulturinstitutionen funktionierende Prototypen, beispielsweise für Apps, Webseiten, Datenvisualisierungen, Spiele oder interaktive Installationen, die überraschende und inspirierende Wege zeigen, wie Sammlungsobjekte von Institutionen auf neue Weisen vermittelt und genutzt werden können.
Mit Hilfe einer App wurden drei Ziele verfolgt:
- Überführung von Tagebucheinträgen aus Fließtext in eine relationale Datenbank.
- Erstellung einer Anwendung zum Lesen und Durchsuchen der Tagebucheinträge.
- Erstellung einer künstlerisch-interaktiven Installation, die ihre Besucher/-innen zur emotionalen Auseinandersetzung mit den Tagebucheinträgen auffordert.