1. Roßmäßlers Anfänge - Ein Traum wird wahr
Emil Adolf Roßmäßler wird am 3. März 1806 als Sohn eines Kupferstechers in Leipzig geboren. Die Impulse für sein Interesse an den Naturwissenschaften und seinen späteren Werdegang als Politiker erhält er von seinem Vater.
Nach seiner Tätigkeit als Schulleiter im thüringischen Weida und einer Professur an der Forstakademie in Tharandt kommt er als Pensionär nach Leipzig zurück.
Fortan stellt er das Ziel der Beförderung der Gesellschaft durch naturwissenschaftliche Volksbildung in den Mittelpunkt seines Lebens. Er begibt sich auf Vortragsreisen durch Deutschland. Parallel dazu verfasst er als "Volksschriftsteller" zahlreiche Werke. Landesweit folgt man seinen Aufrufen zur Gründung von heimatlichen Bildungsvereinen.
"Ein Vorschlag an Leipzig und seine Behörden" - Unter diesem Titel verfasst er 1859 im "Leipziger Tagesblatt" einen für die Entstehung des Naturkundemuseums wegweisenden Artikel. In diesem fordert er die Errichtung eines "Landesmuseums für vaterländische Geschichte und Industrie". Obwohl die Behörden seinem Plan wohlwollend gegenüberstehen, bleibt ein Erfolg zu Lebzeiten aus. Am 8. April 1867 stirbt er in Leipzig.
Am 2. Mai 1906 nach einer Gedenkstunde zu Roßmäßlers 100. Geburtstages beschließen die Mitglieder der Naturwissenschaftlichen Vereinigung des Leipziger Lehrervereins seine Forderung umzusetzen. Seit dem gilt dieses Datum als Geburtstag des Naturkundemuseums.
Nach mehrjährigen Vorbereitungen findet die Eröffnung des Naturkundlichen Heimatmuseum am 5. Juni 1912 statt. Der Ausstellungsschwerpunkt liegt auf der Leipziger Tieflandsbucht. Mit der 93 Quadratmetern großen Ausstellungsfläche in dem Gebäude der Dauernden Gewerbeausstellung am Tröndlinring 1 findet das Museum sein erstes Zuhause.